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GEGEN KRIEG , RASSISMUS , UNTERDRÜCKUNG & AUSBEUTUNG // FÜR FRIEDEN & GERECHTIGKEIT !

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    Leben ohne Zukunft

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    Beitrag  Admin Do März 06, 2014 12:25 am

    Leben ohne Zukunft


    Aus dem syrischen Homs Geflüchtete schildern Zustände in der umkämpften Altstadt
    Von Karin Leukefeld, Homs
    Es ist, als sei ich neu geboren«, sagt ein junger Mann, der mit 14 anderen als vorerst letzte Gruppe die Altstadt von Homs verlassen durfte. Die syrisch-orthodoxe Kirche konnte durch Vermittlung des Jesuitenpaters Francis und mit Unterstützung des Gouverneurs die Kämpfer im Viertel Bustan Al-Diwan überzeugen, die Menschen ziehen zu lassen.

    Unter ihnen ist auch ein junger Mann, der sich als »Emad« vorstellt. Er fürchtet um sich und seine Familie, falls irgend jemandem nicht gefallen sollte, was er zu berichten hat, begründet er die Wahl eines anderen Namens. Ein Jahr und neun Monate hat »Emad« in Bustan Al-Diwan unter der militärischen Belagerung von Kämpfern und syrischer Armee verbracht. »Ich habe in völliger Dunkelheit gelebt«, berichtet er. »Ohne einen Lichtstreif, ohne Zukunft.« Dann legt er lächelnd den Arm um seine Frau, die neben ihm sitzt. »Sieben Jahre sind wir verheiratet und haben uns fast zwei Jahre davon nicht gesehen.« Als alles anfing, waren seine Frau und der inzwischen neunjährige Sohn zu ihrer Familie gezogen, die außerhalb der Altstadt wohnt. »Emad« blieb im Elternhaus, um sich um seinen 80jährigen Vater und seine Schwester (57) zu kümmern. »Wir hatten kein Geld, um uns außerhalb der Altstadt eine Wohnung zu mieten«, sagt er. »Es gab niemanden, der uns hätte unterstützen können.« Außerdem wollte er das Sportstudio schützen, das das Paar betrieben hatte. Wohnung und Sportstudio seien nicht zerstört worden, doch gebe es kein Leben mehr in Bustan Al-Diwan. Ohne die täglichen Telefonate mit seiner Frau hätte er die Zeit vermutlich nie überstanden.

    Die Menschen in seinem Viertel hätten von allen Seiten unter Druck gestanden, erzählt der 34jährige weiter. Ständig wurde geschossen, Mörsergranaten schlugen ein. Die Straßen seien verlassen gewesen, aus Angst seien die Menschen zu Hause geblieben. Der Tagesablauf sei durch die Suche nach Essen und Wasser bestimmt gewesen, erinnert sich »Emad«. Von Anfang an habe es kein Gemüse, kein Obst, kein Lamm- oder Hühnerfleisch mehr gegeben. Am Ende hätten sie sich nur noch von Reis, Bulgur und Linsen ernährt. Bevor die Armee den Belagerungsring um die Altstadt geschlossen habe, hätten sie Nahrungsmittel und Medikamente vom Syrischen Arabischen Roten Halbmond erhalten. Da sie nicht alles gebraucht hätten, habe er ein Lager angelegt, so daß die Vorräte lange gereicht hätten. Die letzten zwei Monate habe es aber kaum noch etwas gegeben. »Manche Menschen bettelten, dann teilten wir, was wir hatten. Einige Kämpfer haben die Häuser überfallen und gestohlen, was sie kriegen konnten.« Wasser sei aus einem Brunnen geholt worden, die Pumpe hätten die bewaffneten Regierungsgegner kontrolliert. Er habe sich schmale Rohre besorgt und damit Wasser für das eigene Haus abgezweigt. Das Wasser sei rostig und unrein gewesen, sagt »Emad«, dennoch hätten sie es benutzt, denn »etwas anderes gab es nicht«. Auch der große Generator, der das Viertel zumindest stundenweise mit Strom versorgt habe, sei von den Kämpfern betrieben worden. Die Anwohner mußten mit Geld oder Diesel bezahlen. Weil er weder das eine noch das andere hatte, zapfte er heimlich die Hauptstromleitung an und legte ein Kabel in sein Haus. Als die Aufständischen das herausfanden, zerschnitten sie die Leitung. Drei Monate hätten sie keinen Strom gehabt und nur manchmal Kerzen.

    Natürlich habe er Kontakt zu den Kämpfern gehabt, sagt »Emad«. Einige seien seine Nachbarn gewesen. Manche hätten ihn für einen Unterstützer der »Freien Syrischen Armee« gehalten. Doch nicht nur wegen seines christlichen Glaubens lehne er das Tragen einer Waffe ab. Darum hätten ihn die Kämpfer auch verdächtigt, ein »Spion der Regierung« zu sein, was ihm auch jetzt noch Sorge bereite. Unter den Kämpfern habe es gute und schlechte Leute gegeben, sagt er. Es gebe fanatische Islamisten, die ein Kalifat in Syrien errichten wollten. Andere hätten Familienangehörige verloren und wollten Vergeltung nehmen. Am Anfang hätten manche noch über politische Veränderungen geredet, doch später sei es nur noch um Rache gegangen. »Zuletzt wollten immer mehr Kämpfer ihre Waffen abgeben, weil sie nur noch den Tod gesehen haben«, sagt »Emad«. Als der Staat ihnen Sicherheit zugestanden habe, seien die Männer mit den Zivilisten geflohen. Sein Leben sei heute so ausweglos wie vor zwei Jahren. Er habe kein Geld und keine Arbeit. Die Kirche helfe ihm und seiner Familie, doch er habe Angst, ob sie alle jemals wieder ein normales Leben führen könnten.
    jw

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