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GEGEN KRIEG , RASSISMUS , UNTERDRÜCKUNG & AUSBEUTUNG // FÜR FRIEDEN & GERECHTIGKEIT !

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Zitat 2

Mahatma GandhiIch glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.

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    »Wir leben jetzt versteckt vor der Öffentlichkeit« Empty »Wir leben jetzt versteckt vor der Öffentlichkeit«

    Beitrag  Admin Fr Jan 24, 2014 11:07 pm

    »Wir leben jetzt versteckt vor der Öffentlichkeit«
    Hoyerswerda: Ein Paar wurde von Faschisten bedroht. Die Polizei half nicht, sondern drängte es dazu, die Stadt zu verlassen. Gespräch mit Monique L
    Interview: Markus Bernhardt



    Monique L. ist eine Antifaschistin aus Hoyerswerda

    Am Montag findet der nächste Verhandlungstag gegen Neonazis statt, die im Oktober 2012 versucht hatten, in Ihre Wohnung in Hoyerswerda einzudringen. Die Polizei ließ sie über zwei Stunden vor Ihrem Wohnhaus gewähren und riet Ihnen damals, besser die Stadt zu verlassen, da man Ihre Sicherheit nicht gewährleisten könne. Wie geht es Ihnen aktuell?

    Ich lebe mit meinem Freund Ronny nach wie vor versteckt, im Grunde geschützt vor der Öffentlichkeit. Ein solches Leben ist anstrengend und nicht schön. Wir haben Anhaltspunkte dafür, daß Anhänger der rechten Szene noch immer versuchen, uns ausfindig zu machen. Die Angst ist ständig da. Im Alltag fühle ich mich teilweise verfolgt, drehe mich nach anderen Leuten um. Es fällt mir schwer, an unserem neuen Wohnort Bekannte und Freunde zu finden, da ich mittlerweile übervorsichtig geworden bin. In unserem Versteck fühle ich mich manchmal sehr allein. Die Situation kann sich aus meiner Sicht immer wiederholen, egal in welchem noch so kleinen Dorf ich lebe. Die große Solidarität, die wir zum Beispiel am Rande des Prozesses in Hoyerswerda erfahren haben, stärkt mich natürlich und hilft, uns von den Nazis nicht einschüchtern zu lassen.
    Wie gestaltet sich der Prozeß in Hoyerswerda aus Ihrer Sicht?

    Ich habe das Gefühl, daß die Täter keinerlei Respekt vor dem Gericht haben. Auf dem Flur habe ich gehört, wie unbeteiligte Zuschauer des Verfahrens als »Ungeziefer« betitelt wurden. Zwischen den Angeklagten machte sich eine Art Volksfeststimmung breit. Aber es waren eben auch viele Leute da, um uns zu unterstützen. Das hat uns Kraft gegeben.
    Hätten Sie es für möglich gehalten, daß die Polizei nicht in der Lage oder willens sein könnte, Sie vor der damaligen Gruppe von mehr als einem Dutzend randalierender Nazis zu schützen?

    Wenn ich das gedacht hätte, hätte ich nicht die Polizei gerufen. Ich ging davon aus, daß sie schützen würde. Mittlerweile weiß ich, daß dies nicht so ist. Es lief im Gegenteil ganz anders: Die Nazis hatten die Möglichkeit, in unser Wohnhaus einzudringen. Ich wurde sogar in Anwesenheit von zwei Polizisten mit Vergewaltigung bedroht. Ein Nazi brüllte, daß er extra deswegen mitgekommen sei. Die Beamten haben aus meiner Sicht gar nicht reagiert. Sie stellten keine Personalien fest und erteilten auch keinen Platzverweis. Sie können sich kaum vorstellen, wie diese Bedrohung auf mich seither wirkt. Ich weiß nicht, ob wenigstens gegen die Polizisten disziplinarisch vorgegangen wird, denn so etwas darf sich aus meiner Sicht nicht wiederholen.
    Haben Sie noch Vertrauen in das, was man in diesem Land Rechtstaat nennt?

    Ich kann mir unter diesem Begriff nicht mehr so viel vorstellen. Eine Bedrohung mit einer Vergewaltigung, das Eindringen in das unmittelbare Umfeld meines Wohnbereiches und die anschließende Vertreibung aus meiner Geburtsstadt lassen mich doch sehr am Rechtsstaat zweifeln.
    Sie haben Hoyerswerda verlassen und leben nun weit entfernt von dieser ostsächsischen Kleinstadt. Wie verkraften Sie es, aufgrund der massiven Bedrohung durch Nazis mittlerweile auf Ihr gewohntes soziales Umfeld verzichten zu müssen?

    Wir haben auf Anraten der Polizei von heute auf morgen alles stehen und liegen lassen und sind in eine ungewisse Zukunft geflüchtet. Ich habe den unmittelbaren Kontakt zu meiner Familie nicht mehr, mir fehlen auch meine Freunde. Jeden Morgen werde ich daran erinnert, daß ich wegen Nazis flüchten mußte. Ich lache viel seltener als früher. Manchmal muß ich mich zwingen, optimistisch zu sein. Aber ich werde mich auf keinen Fall einschüchtern lassen.
    Gibt es Möglichkeiten, Ihnen Unterstützung zuteil werden zu lassen?

    Diese Möglichkeit gibt es bestimmt. Uns fehlt vieles, was zu einem normalen Haushalt und zu einem normalen Leben dazugehört. Sie müssen sich vorstellen, daß wir beim Weggang aus H.auf Anraten der Polizei mit faktisch nichts die Stadt verlassen mußten. Trotzdem habe ich grundsätzlich auch ein Problem mit der Annahme von Geschenken, ich möchte eigentlich gern selbst Menschen helfen.




    Spenden können auf das Mandantenkonto des Rechtsanwaltes von Monique L. überwiesen werden: Kontoinhaber: Rechtsanwalt Klaus Bartl, Kontonr. 355 000 1109, BLZ: 87050000, Sparkasse Chemnitz, IBAN: DE58 8705 0000 3550 0011 09, BIC: CHEKDE81XXX, Verwendungszweck (bitte unbedingt angeben): Ronny und Monique
    jw

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