Desinformation des Tages: Bundeswehr ahnungslos
Die Luft wird zunehmend dünn für die Bundeswehr in Afghanistan. Die nackte Angst befällt den Landser mittlerweile, wenn er die Mauern des Feldlagers hinter sich läßt. Das öffentlichkeitswirksame Verteilen von Bonbons steht deshalb schon lang nicht mehr auf dem Tagesplan. Statt dessen werden Kampfdrohnen mit Eisernem Kreuz gefordert, um den Hinterwäldlern da draußen endlich wieder zeigen zu können, wer der Zivilisiertere ist. Bis es soweit ist, muß die Panzerhaubitze 2000 unangemeldete Afghanen auf Distanz halten. Dumm nur, daß die Bundeswehr dadurch nicht mehr weiß, was am Hindukusch außerhalb der schwarzrotgoldenen Festungen eigentlich abgeht. Denn in ihren Wohlfühloasen ist sie von jeglicher Information abgeschnitten.
Mit Folgen: Künftig wird die Anzahl der Talibanangriffe in Nordafghanistan nicht mehr veröffentlicht. Schuld seien nicht die Bundeswehrstatistiker, sondern die unzuverlässigen afghanischen Militärs und die »abnehmende Genauigkeit und zeitgerechte Verfügbarkeit« ihrer Meldungen, beklagt sich das Einsatzführungskommando. Selbst zählen ist für die Bundeswehr offenbar nicht möglich. So sind die lokalen Verbündeten dafür verantwortlich, daß keiner mehr weiß, wieviele »sicherheitsrelevanten Zwischenfälle« (SRZ) es gibt.
Der Trend der SRZ-Statistik ist jedoch eindeutig. Im gesamten Jahr 2012 waren es 1228 Angriffe. In den ersten sechs Monaten 2013 bereits 826. Anzunehmen, daß im letzten Jahr ein neuer Höchststand erreicht wurde. Doch das wird nie jemand erfahren, denn diese Zahl wird ja nicht mehr offiziell erhoben. Könnte es sein, daß die Bundeswehr gar nicht wissen will, in welchem Ausmaß die Talibanangriffe zugenommen haben? Schließlich könnte ja daraus das Komplettversagen des ISAF-Einsatzes geschlußfolgert werden. (mme)
jw
Die Luft wird zunehmend dünn für die Bundeswehr in Afghanistan. Die nackte Angst befällt den Landser mittlerweile, wenn er die Mauern des Feldlagers hinter sich läßt. Das öffentlichkeitswirksame Verteilen von Bonbons steht deshalb schon lang nicht mehr auf dem Tagesplan. Statt dessen werden Kampfdrohnen mit Eisernem Kreuz gefordert, um den Hinterwäldlern da draußen endlich wieder zeigen zu können, wer der Zivilisiertere ist. Bis es soweit ist, muß die Panzerhaubitze 2000 unangemeldete Afghanen auf Distanz halten. Dumm nur, daß die Bundeswehr dadurch nicht mehr weiß, was am Hindukusch außerhalb der schwarzrotgoldenen Festungen eigentlich abgeht. Denn in ihren Wohlfühloasen ist sie von jeglicher Information abgeschnitten.
Mit Folgen: Künftig wird die Anzahl der Talibanangriffe in Nordafghanistan nicht mehr veröffentlicht. Schuld seien nicht die Bundeswehrstatistiker, sondern die unzuverlässigen afghanischen Militärs und die »abnehmende Genauigkeit und zeitgerechte Verfügbarkeit« ihrer Meldungen, beklagt sich das Einsatzführungskommando. Selbst zählen ist für die Bundeswehr offenbar nicht möglich. So sind die lokalen Verbündeten dafür verantwortlich, daß keiner mehr weiß, wieviele »sicherheitsrelevanten Zwischenfälle« (SRZ) es gibt.
Der Trend der SRZ-Statistik ist jedoch eindeutig. Im gesamten Jahr 2012 waren es 1228 Angriffe. In den ersten sechs Monaten 2013 bereits 826. Anzunehmen, daß im letzten Jahr ein neuer Höchststand erreicht wurde. Doch das wird nie jemand erfahren, denn diese Zahl wird ja nicht mehr offiziell erhoben. Könnte es sein, daß die Bundeswehr gar nicht wissen will, in welchem Ausmaß die Talibanangriffe zugenommen haben? Schließlich könnte ja daraus das Komplettversagen des ISAF-Einsatzes geschlußfolgert werden. (mme)
jw