USA eskalieren
Krim-Konflikt: Kerry droht Rußland mit »Ende der Diplomatie«
Von Reinhard Lauterbach
Die USA haben angeblich bereits etwa eine Woche vor dem Beginn der Krise um die Krim gewußt, daß Rußland etwas plane. Das geht aus Äußerungen des Chefs des US-Militärgeheimdienstes, General Michael T. Flynn, gegenüber dem Sender National Public Radio (NPR) hervor. Man habe außergewöhnliche Flottenbewegungen registriert und die Führung hierüber informiert. Wenn das stimmt, sind die Aussagen Flynns ein Indiz dafür, daß die USA Rußland in der Ukraine bewußt eine Falle gestellt haben. Die Unterstützung des rechten Putsches in Kiew am 22. Februar wäre dann als Provokation gegenüber Moskau zu interpretieren.
Die USA setzten derweil die konfrontative Rhetorik fort. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sagte Außenminister John Kerry seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow am Samstag, wenn Moskau nicht »größte Zurückhaltung« gegenüber der Ukraine zeige, sei das »Ende der Diplomatie« gekommen. Auf der Webseite des State Departments ist die Äußerung nicht zu finden. Die Homepage des »Atlantic Council« zitierte US-Stabschef John Dempsey mit der Aussage, die USA würden militärisch reagieren, wenn ihre NATO-Verbündeten sie darum bäten, Rußland die Lage etwa in der Ostukraine eskaliere und nichts dazu beitrage, um »Bedingungen für irgendeine Lösung« zu finden. Die Chancen einer eventuellen US-Intervention in der Ukraine würden derzeit »neu eingeschätzt«, so Dempsey.
In den ostukrainischen Städten Charkiw und Donezk gab es am Wochenende wieder Demonstrationen unter russischen Fahnen. Die Teilnehmerzahl wurde auf jeweils mehrere tausend geschätzt. In Lugansk stürmten einem Bericht der dpa zufolge Tausende prorussische Aktivisten den Sitz der Gebietsregierung und setzten den Gouverneur ab. Michail Bolotskich war erst vor einer Woche von dem an die Macht geputschten Interimspräsidenten Alexander Turtschinow eingesetzt worden.
jw
Krim-Konflikt: Kerry droht Rußland mit »Ende der Diplomatie«
Von Reinhard Lauterbach
Die USA haben angeblich bereits etwa eine Woche vor dem Beginn der Krise um die Krim gewußt, daß Rußland etwas plane. Das geht aus Äußerungen des Chefs des US-Militärgeheimdienstes, General Michael T. Flynn, gegenüber dem Sender National Public Radio (NPR) hervor. Man habe außergewöhnliche Flottenbewegungen registriert und die Führung hierüber informiert. Wenn das stimmt, sind die Aussagen Flynns ein Indiz dafür, daß die USA Rußland in der Ukraine bewußt eine Falle gestellt haben. Die Unterstützung des rechten Putsches in Kiew am 22. Februar wäre dann als Provokation gegenüber Moskau zu interpretieren.
Die USA setzten derweil die konfrontative Rhetorik fort. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sagte Außenminister John Kerry seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow am Samstag, wenn Moskau nicht »größte Zurückhaltung« gegenüber der Ukraine zeige, sei das »Ende der Diplomatie« gekommen. Auf der Webseite des State Departments ist die Äußerung nicht zu finden. Die Homepage des »Atlantic Council« zitierte US-Stabschef John Dempsey mit der Aussage, die USA würden militärisch reagieren, wenn ihre NATO-Verbündeten sie darum bäten, Rußland die Lage etwa in der Ostukraine eskaliere und nichts dazu beitrage, um »Bedingungen für irgendeine Lösung« zu finden. Die Chancen einer eventuellen US-Intervention in der Ukraine würden derzeit »neu eingeschätzt«, so Dempsey.
In den ostukrainischen Städten Charkiw und Donezk gab es am Wochenende wieder Demonstrationen unter russischen Fahnen. Die Teilnehmerzahl wurde auf jeweils mehrere tausend geschätzt. In Lugansk stürmten einem Bericht der dpa zufolge Tausende prorussische Aktivisten den Sitz der Gebietsregierung und setzten den Gouverneur ab. Michail Bolotskich war erst vor einer Woche von dem an die Macht geputschten Interimspräsidenten Alexander Turtschinow eingesetzt worden.
jw