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    Schweigekartell in Japan

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    Beitrag  Admin Mo März 03, 2014 6:52 am

    Schweigekartell in Japan
    Drei Jahre nach Katastrophe von Fukushima: Regierung in Tokio setzt weiter auf Atomkraft. Stromkonzerne unterdrücken kritische Berichte, Tote werden nicht gezählt
    Von Jana Frielinghaus


    Auf eine »Mauer des höflichen Schweigens« sei sie bei ihren Reisen in Japan immer wieder getroffen, sagt Angelika Claußen, bis Anfang 2013 Vorsitzende der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW). Wenn sie die Weitergabe von Expertisen zu den gesundheitlichen Folgen des Reaktorunglücks im sowjetischen Tschernobyl 1986 angeboten habe, sei dies stets kommentarlos übergangen worden, berichtete Claußen am Montag in Berlin.

    Gemeinsam mit der jungen japanischen Journalistin Oshidori Mako und dem deutschen Japanologen Detlev Schauwecker, der sich in der Anti-AKW-Bewegung der Präfekturen Kyoto und Fukui engagiert, schilderte die Ärztin die Situation in dem ost­asiatischen Land drei Jahre nach der bisher größten nuklearen Katastrophe weltweit. Am 11. März 2011 waren in Folge eines schweren Erdbebens im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi vier Reaktorblöcke explodiert. Seither senden die Nachrichtenagenturen immer wieder Kurzmeldungen über Lecks in den Tanks, in denen mittlerweile 400000 Tonnen extrem verseuchtes Grund- und Kühlwasser lagern. Täglich gelangen 300 Tonnen hochradioaktives Wasser in den Pazifik, wie die Regierung in Tokio im August 2013 einräumen mußte (siehe jW vom 26.10.2013).

    Die Schilderungen von Oshidori Mako vermittelten einen Eindruck davon, wieviel Energie Nippons Regierung, regionale Behörden und die mächtigen Stromkonzerne darauf verwenden, eine ernsthafte Evaluation der gesundheitlichen Folgen des Super-GAUs und kritische Berichte zu unterbinden. Detlev Schauwecker zufolge wid die Katastrophe auch an japanischen Schulen so gut wie gar nicht thematisiert. Nur über die Schäden durch den Tsunami im Nordosten Japans werde gesprochen.

    Oshidori Mako gelingt es immer seltener, Interviews mit Ärzten und Betroffenen zu führen. Behördenvertreter rückten ihr bei entsprechenden Versuchen auf den Leib, schnitten Gespräche mit, fotografierten, notierten sich die Namen und Autokennzeichnen von Müttern aus den verstrahlten Gebieten, mit denen Mako über die Situation ihrer Familien reden wollte. Zur allgemeinen Verunsicherung trage das »Gesetz zum Schutz besonderer Staatsgeheimnisse«, das die Abe-Regierung 2012 verabschiedete, bei. Darin sei weder klar definiert, was ein solches Geheimnis ist, noch, welche Strafen auf dessen »Verrat« stehen, erläuterte Mako auf jW-Nachfrage.

    Angelika Claußen berichtete, Ärzte, die weitergehende Gesundheitstests vornehmen wollten, würden massiv von Krankenkassen, aber auch von Ärztefunktionären unter Druck gesetzt. Die Kassen drohten beispielsweise, den Medizinern »keine Patienten mehr zu schicken«.

    Ein Schweigekartell gibt es jedoch nicht nur auf nationaler Ebene. Im Dezember 2012 vereinbarten der Gouverneur der Präfektur Fukushima und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ein »Memorandum of Cooperation«, dem zufolge letztere Unterstützung bei Dekontamination und Gesundheitstests leistet – und dafür sorgt, daß etwa Schilddrüsen­screenings nur von ausgewählten Ärzten vorgenommen werden. Dennoch sprechen die offiziellen Zahlen zu Schilddrüsenkrebserkrankungen in der Region für sich. Ohne radioaktive Belastung gibt es nur 0,35 Fälle auf 100000 Einwohner. In der Präfektur Fukushima wurden von 2011 bis Ende 2013 bei unter 18jährigen 33 Fälle und 44 Verdachtsfälle festgestellt, was einer Häufigkeit von 13 je 100000 Einwohner entspricht. Andere durch Radioaktivität bedingte Erkrankungen wie Leukämien, erhöhte Säuglingssterblichkeit, Mutationen etc. werden in Japan nach der Katastrophe nicht systematisch erfaßt – »getreu dem Motto: Wer nicht sucht, kann auch nicht finden«, so Claußen.

    Besonders dramatisch ist nach Angaben der IPPNW-Aktivistin die Lage der Liquidatoren. Von den Arbeitern, die nach der Katastrophe in den Reaktorruinen tätig waren, seien nur 15 Prozent direkt beim AKW-Betreiber Tepco angestellt gewesen. Nur sie haben jedoch Anspruch auf kostenlose Krebsvorsorgeuntersuchungen – wenn denn eine Strahlendosis von 100 Millisievert pro Jahr erreicht werde, so Oshidori Mako. Tepco sorge jedoch in den meisten Fällen dafür, daß die Betroffenen vor Erreichen dieses Wertes entlassen oder in Tochterfirmen weiterbeschäftigt würden. 85 Prozent der Liquidatoren sind Claußen zufolge ohnehin in »Sub-Sub-Subunternehmen« tätig und damit von jeder Versorgung ausgeschlossen. Außerdem tauchen sie, wenn sie sterben, in den Statistiken von Tepco und IAEA nicht auf. Außerdem werden vom Konzern nur diejenigen Todesfälle registriert, die sich bei der Arbeit ereigneten.

    Unmittelbar nach der Katastrophe wurden zunächst alle AKW in Japan abgeschaltet. Doch im Februar kündigte die Regierung an, drei neue Reaktoren fertig bauen zu lassen, deren Errichtung nach dem Super-GAU unterbrochen worden war. Außerdem sollen im Frühjahr die ersten stillgelegten Meiler wieder in Betrieb genommen werden.

    jw

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