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GEGEN KRIEG , RASSISMUS , UNTERDRÜCKUNG & AUSBEUTUNG // FÜR FRIEDEN & GERECHTIGKEIT !

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Buchrezension: Der Typus der kämpfenden Frau- Frauen schreiben über Frauen in der Arbeiter-Zeitung 1900-1933 Inter-13
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Zitat 2

Mahatma GandhiIch glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.

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    Buchrezension: Der Typus der kämpfenden Frau- Frauen schreiben über Frauen in der Arbeiter-Zeitung 1900-1933

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    Beitrag  Admin So Feb 16, 2014 4:22 am

    Buchrezension: Der Typus der kämpfenden Frau- Frauen schreiben über Frauen in der Arbeiter-Zeitung 1900-1933

    Immer wieder haben Frauen im Laufe der Geschichte versucht, die Spuren und Zeugnisse anderer Frauen ausfindig zu machen, die vor ihnen für die Rechte und die Befreiung von Frauen eingetreten sind. Diese Suche war und ist nicht leicht, denn diese Spuren wurden und werden immer wieder verwischt von der dominanten Geschichte der Sieger, der Männer und so fehlt es an Heldinnen, Vorbildern. Umso größer ist die Freude, wenn jemand wie Eva Geber ein solches Kleinod zusammenträgt wie der vorliegende Band “Der Typus der kämpfenden Frau – Frauen schreiben über Frauen in der Arbeiterzeitung von 1900-1933″, erschienen im Mandelbaum Verlag. Die Arbeiter-Zeitung war das Organ der österreichischen Arbeiterbewegung und hatte ab 1892 als Beilage auch die Arbeiterinnen-Zeitung, die am Ende eine eigenständige Auflage von 30.000 Exemplaren erreichte. Hier schrieben die Ikonen der österreichischen Frauenbewegung über andere Ikonen der Frauenbewegung, von Olympe de Gouges über Minna Caur bis zu Rosa Luxemburg und legten so Zeugnis ab über die Geschichte der Frauen und ihre eigene Geschichte. Eva Geber hat ihre Geschichten ergänzt um biografische Angaben und wundervolle Zitate und so eine wahre Schatzkiste der Frauengeschichte gehoben.


    Den Anfang des Buches macht Adelheid Popp, jene entschlossene Kämpferin der österreichischen Arbeiterinnenbewegung, die, seit sie Kind war in der Fabrik schuftete und deren Leben exemplarisch war für das so vieler Arbeiterfrauen jener Zeit. Kein Fußmarsch war ihr zu lang, keine Hungerhaft konnte sie davon abhalten sich für die Freiheit und die Gleichberechtigung einzusetzen

    Adelheid Popp beklagte sich nicht, der Weg, der sie ging, war der einzig richtige. Sie ging ihn gemeinsam mit anderen solidarischen Frauen. Adelheid Popp ging ihn begeistert, stolz und in Schönheit

    schreibt Eva Geber über sie, die wiederum viele Jahre früher in der Arbeiter-Zeitung voller Leidenschaft und Faszination über Minna Caur geschrieben hatte, jene Bürgerliche, die der Frauenbewegung in Deutschland so lange zögernd gegenüber gestanden hatte, um sich ihr dann mit umso mehr Engagement zu verschreiben und mit Lily Braun für eine neue, aufgeklärte Sexualmoral und Gleichberechtigung der Geschlechter kämpfte.

    Lily Braun war eine vornehme Kämpferin; kein niedriges, kein schmähendes Wort hatte sie für die, denen sie nicht angehörte. Nur mit dem Verstand, aus scharfem logischen Erkennen der Unvereinbarkeit von proletarischer und bürgerlicher Frauenbewegung, focht sie.

    schreibt Popp anerkennend.
    Die zarte und schöne Lily Braun wiederum schreibt über die Ehe: “Dass ich diese Treue nie verletzte, war eine Vergewaltigung meiner Natur” und lässt dabei die Sehnsucht nach freier Liebe anklingen. Popp, obgleich ihr nur drei Jahre Schulbesuch vergönnt waren, war überzeugt, dass nur Bildung die Frauen weiterbringen konnte, und so las und studierte sie auch nach 12 Stunden Fabrikarbeit entschlossen. Die Biografien jener anderen Frauen waren ihr Vorbild und Ansporn zugleich.

    Es sind die Biografien von Arbeiterinnen, Reformerinnen und Kämpferinnen wie Anna Boschek oder Liebenden wie Ida Baumann und Auguste Fickert, der berühmten österreichischen Volksschullehrerin und Gründerin des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins, an deren Einfluss auf die eigene Laufbahn sich Therese Schlesinger 1925 in einem Artikel in der Arbeiter-Zeitung voller Dankbarkeit erinnert.
    Auch die Töchter von Karl Marx finden ihren Platz und es liest sich allerhand Unerwartetes. Die sprachbegabte Laura war sein “Geheimsekretär”, die er nur ungern in die Ehe ziehen ließ, da sie seine Werke in andere Sprachen übersetzte. Sie erkannte schon früh, dass Frauen in der Politik und Revolution offensichtlich nur wenig zu melden hatten und höchstens Strümpfe stopften. Ihre Schwester Eleanor wollte eigentlich lieber ans Theater, doch das wusste der Vater zu verhindern, er brauchte sie viel dringender als seine persönliche Assistentin auf seinen vielen Reisen zu den Kongressen dieser Welt.

    Emma Adler, deren Leben an der Seite von Viktor Adler, dem Gründer und Herausgeber der Gleichheit, auf die später die Arbeiter-Zeitung folgte, selbst einen mehr als historischen Verlauf nehmen sollte, schrieb, noch in Unkenntnis über den Verlauf ihres eigenen, dramatischen Lebensverlauf, über die französische Revolutionärin Olympe de Gouges, deren Leben die Guillotine beendete:

    Sie war in allem, was sie tat, leidenschaftlich, alle ihre Handlungen zeugten von einem heftigen Temperament und glichen wahren Ausbrüchen der Leidenschaft, aber sie waren immer von Aufopferung und Begeisterung erfüllt. Sie bildete ein Gemisch von Größe und von Lächerlichkeit, von Tugenden und von Fehlern. In jeder Beziehung exzentrisch, brach sie auch die Fesseln, die die Frauen hemmten, und von einem unbändigen Wunsch nach Freiheit getrieben, verstand sie es, die Rechte der Frauen in energischen Broschüren, oder auf der Tribüne des Jakobinerklubs in leidenschaftlichen Reden zu verteidigen.

    Olympe de Gouges schien zu ihrer Lebenszeit von solchen Bedenken wenig wissen zu wollen, sondern ließ stattdessen kämpferisch verlauten: “Mein Herz vererbe ich dem Vaterland, meine Redlichkeit den Männern”.

    Marianne Pollak, die zur Redaktion der Arbeiter-Zeitung gehörte und sich Zeit ihres Lebens für ein neues Frauenbild und in der Erziehungsbewegung engagierte, schrieb über die Wiener Barrikadenbräute von 1848 und einen liebevollen Artikel über die Schriftstellerin George Sand, die sich begeistert von den Revolutionswehen 1848 mitreißen ließ, 70 Jahre später in einer Rückschau:

    George Sands “Letzte unglückliche Liebe ist die Revolution von 1848. Mit der ganzen Jugendlichkeit ihres Temperaments stürzt sie sich – für eine Frau der damaligen Zeit kaum zu begreifen! in den Strudel des Geschehens. Sie schreibt öffentliche Aufrufe, sie steigt auf die Tribüne, sie fordert das gleiche politische Recht für beide Geschlechter in jeneme Frankreich, das ihre Forderung bis auf den heutigen Tag noch nicht erfüllt hat, sie hämmert republikanische Gesinnung in die schwankenden Hirne. Georg erlebt eine Enttäuschung um die andere.

    Es sind Porträts voller Zärtlichkeit und Fragen an die jeweils andere, an ihre Motive, an ihre Stärken und Schwächen, an die gemeinsamen Ziele. Rosa Luxemburgs Briefe aus der Haft finden sich unter ihnen und noch viele weitere. Eva Geber hat sie in ihren historischen Kontext gesetzt, ohne ihnen ihre Strahlkraft zu nehmen, sondern sie vielmehr kunstvoll miteinander verflochten, um so zu zeigen, dass es nicht singuläre Kämpfe sind, die da gefochten wurden, sondern dass sie stets in einer Tradition stehen, dass da schon welche vor uns waren, die Hunger, Haft, Fußmärsche, gesellschaftliche Verachtung und sogar den Tod auf sich genommen haben, um für Freiheit und gleiche Rechte einzutreten.

    http://diefreiheitsliebe.de

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