Kein Thema für EU-Innenminister
Katastrophe in der Ägäis: Griechenland verspricht Untersuchung des Todes von zwölf Flüchtlingen
Die griechische Regierung hat eine umfangreiche Untersuchung der Umstände angeordnet, unter denen am Montag in der Ägäis ein Flüchtlingsboot gekentert ist. Dabei waren nach Angaben der deutschen Menschenrechtsorganisation Pro Asyl drei Frauen und neun Kinder getötet worden. »Die Justiz wird den Fall klären«, versicherte Handelsschiffahrtsminister Miltiadis Varvitsiotis am Freitag im staatlichen Fernsehen. In den Tagen zuvor hatte die griechische Regierung Forderungen nach Ermittlungen noch abgewehrt. Der für die Küstenwache zuständige Varvitsiotis hatte sogar den Menschenrechtskommissar des Europarates, Nils Muiznieks, angegriffen, nachdem dieser ebenso wie das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls gefordert hatte.
Den Aussagen der 16 Überlebenden zufolge war ihr Boot nur rund 100 Meter vor der griechischen Küste von der Küstenwache entdeckt worden. Diese nahm demnach das Boot der Schutzsuchenden ins Schlepptau und zog es mit hoher Geschwindigkeit Richtung türkische Küste. Als Flüchtlinge über Bord fielen, verhinderte die Küstenwache Rettungsversuche. Erst als das Boot zu sinken begann, wurden die Überlebenden an Bord des Boots der Küstenwache genommen, wo einige von ihnen anschließend mißhandelt worden sein sollen. Pro Asyl kritisierte das Vorgehen der griechischen Behörden als Menschenrechtsverletzung und völkerrechtswidrig.
Beim Treffen der EU-Innenminister am Freitag in Athen war die katastrophale Lage an den Außengrenzen der Union Berichten zufolge hingegen kein Thema. Sorgen machte man sich dort vielmehr um gewaltbereite Islamisten, die aus Europa nach Syrien ziehen. »Wir wollen nicht, daß sich Menschen aus Deutschland an dem Bürgerkrieg beteiligen«, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Athen. »Wir wollen vor allem nicht, daß sie zurückkommen und dann hier kampferprobt Anschläge begehen.« (dpa/jW)
Katastrophe in der Ägäis: Griechenland verspricht Untersuchung des Todes von zwölf Flüchtlingen
Die griechische Regierung hat eine umfangreiche Untersuchung der Umstände angeordnet, unter denen am Montag in der Ägäis ein Flüchtlingsboot gekentert ist. Dabei waren nach Angaben der deutschen Menschenrechtsorganisation Pro Asyl drei Frauen und neun Kinder getötet worden. »Die Justiz wird den Fall klären«, versicherte Handelsschiffahrtsminister Miltiadis Varvitsiotis am Freitag im staatlichen Fernsehen. In den Tagen zuvor hatte die griechische Regierung Forderungen nach Ermittlungen noch abgewehrt. Der für die Küstenwache zuständige Varvitsiotis hatte sogar den Menschenrechtskommissar des Europarates, Nils Muiznieks, angegriffen, nachdem dieser ebenso wie das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls gefordert hatte.
Den Aussagen der 16 Überlebenden zufolge war ihr Boot nur rund 100 Meter vor der griechischen Küste von der Küstenwache entdeckt worden. Diese nahm demnach das Boot der Schutzsuchenden ins Schlepptau und zog es mit hoher Geschwindigkeit Richtung türkische Küste. Als Flüchtlinge über Bord fielen, verhinderte die Küstenwache Rettungsversuche. Erst als das Boot zu sinken begann, wurden die Überlebenden an Bord des Boots der Küstenwache genommen, wo einige von ihnen anschließend mißhandelt worden sein sollen. Pro Asyl kritisierte das Vorgehen der griechischen Behörden als Menschenrechtsverletzung und völkerrechtswidrig.
Beim Treffen der EU-Innenminister am Freitag in Athen war die katastrophale Lage an den Außengrenzen der Union Berichten zufolge hingegen kein Thema. Sorgen machte man sich dort vielmehr um gewaltbereite Islamisten, die aus Europa nach Syrien ziehen. »Wir wollen nicht, daß sich Menschen aus Deutschland an dem Bürgerkrieg beteiligen«, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Athen. »Wir wollen vor allem nicht, daß sie zurückkommen und dann hier kampferprobt Anschläge begehen.« (dpa/jW)