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GEGEN KRIEG , RASSISMUS , UNTERDRÜCKUNG & AUSBEUTUNG // FÜR FRIEDEN & GERECHTIGKEIT !

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    Liebe und Wut

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    Beitrag  Admin So Jan 19, 2014 2:56 am

    Liebe und Wut
    Ein Nachruf auf den revolutionären Dichter Amiri Baraka
    Von Mumia Abu-Jamal
    Den Namen Amiri Baraka kenne ich seit meiner Teenagerzeit, als ich Mitglied der Black Panther Party (BPP) wurde. Erwähnt wurde er damals auch im Zusammenhang mit Dr. Maulana Karenga, dem Begründer der in Los Angeles ansässigen »US Organization«, die in Konkurrenz zur BPP entstanden war und innerhalb der schwarzen Bevölkerung der Stadt um Einfluß rang. Diese durch Heimtücke und gefälschte Briefe vom FBI geschürte Rivalität endete schließlich in einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen beiden Organisationen.

    Baraka war eine faszinierende Persönlichkeit, weil seine Gedichte, in denen revolutionäre Inbrunst pulsierte, sowohl Liebe als auch Wut ausstrahlten. Er wurde 1934 als Everett LeRoi Jones in Newark, New Jersey, geboren und stieg später im New Yorker East Village zu einem Star der Beat-Generation auf. Schon während seines Militärdienstes bei der U.S. Air Force hatte er das Lesen von Büchern für sich entdeckt. Zu dieser Zeit stieß er in Chicago auf einen Buchladen, der sich wegen seiner grünen Eingangstür »The Green Door« nannte. Dort hatte Baraka ein Schlüsselerlebnis. In seinem 1984 veröffentlichten Werk »The Autobiography of LeRoi Jones« schrieb er: »In dem Moment, als ich auf die vielen Bücher starrte, ging mir wie in einem Comic Strip über meinem Oberstübchen eine riesige Glühbirne auf und erhellte meinen Geist. Blitzartig begriff ich, daß ich von verdammt wenig eine Ahnung hatte. Das brachte mich zu der Einsicht, daß Lernen wichtig ist. Der Gedanke war mir noch nie zuvor gekommen.«

    Seit diesem Erlebnis fühlte er sich beflügelt, ernsthaft mit dem Lesen und Studieren zu beginnen und seinen Horizont zu erweitern. Es ging ihm dabei nicht um irgendeinen Abschluß, sondern um die schlichte Freude am Lernen. Er verschlang, was ihm an Büchern in die Finger kam – Lyrik, Geschichte, Statistik, einfach alles.

    Im Juli 1960 war ein weiterer Wendepunkt in seinem Leben: Er besuchte Kuba. In seinem 1966 verfaßten Essay »Cuba libre« rekapituliert er seine Reaktion auf harsche Kritik aus den Reihen des US-Imperiums: »Ich bin ein Dichter... Was kann ich tun? Ich schreibe, das ist alles. Ich bin überhaupt nicht an Politik interessiert.« Danach zitiert Baraka den mexikanischen Dichterkollegen Jaime Shelley, der ihm wütend geantwortet hatte: »Du möchtest also deine Seele kultivieren? In der Häßlichkeit, in der du lebst, willst du wirklich deine Seele kultivieren? Wir haben hier Millionen hungernde Menschen zu ernähren, und das berührt mich genug, Gedichte darüber zu schreiben.«

    Diese Reise radikalisierte Baraka und seine Dichtkunst. Sie spornte ihn dazu an, Vorstellungen eines schwarzen Kulturnationalismus und eines revolutionären Nationalismus zu entwickeln, sich schließlich dem Marxismus zuzuwenden und am Aufbau schwarzer Basisorganisationen mitzuwirken. Die Wirkung, die von seinen Lernerfahrungen und der Kubareise ausging, ließ ihn weiter nach der richtigen Synthese revolutionärer Politik zur Veränderung der Gesellschaft suchen.

    Weniger bekannt war, daß Baraka auch zu einem nachdenklichen Musikkritiker von beachtlicher Sachkenntnis wurde. Den Jazz liebte er über alles. Aber er liebte auch Gospel und Blues als kulturellen Ausdruck der verschiedenen Phasen des schwarzen Daseins. Und natürlich hörte er gern Rap, der ja im Grunde nichts anderes ist als Poesie, verachtete jedoch die Macht der Musikkonzerne über dessen Produktion und Verbreitung.

    Sein ganzes Können steckte Baraka allerdings in seine Lyrik, in der sich sein geistvoller Witz und sein heiliger Zorn offenbarten. Seinem 1980 veröffentlichten Gedicht »In the Tradition« über afroamerikanische Widerstands- und Kulturtraditionen gab er den Untertitel: »Nicht ein weißer Schatten, sondern die Schwarzen werden siegreich sein.« Die Verse sind dem Altsaxophonisten Arthur Blythe gewidmet. Gegen Ende stellt Baraka »Amerika«, dem vermeintlichen Land der Weißen, die rhetorische Frage, was denn eigentlich seine »amerikanische« Kultur sei. Darauf folgen die vielsagenden Zeilen: »Amerika / du hast doch kaum was anderes als ›Nigger‹-Musik / und findest sie ach so heiß.«

    Amiri Baraka starb am 9. Januar 2014 im Alter von 79 Jahren.



    Übersetzung: Jürgen Heiser
    jw

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