Deutschland bleibt Europas Muster-Schuldner
Berlin (Reuters) - Deutschlands erstklassige Kreditwürdigkeit an den weltweiten Kapitalmärkten steht trotz Euro-Krise weiter außer Frage.
Standard & Poor's (S&P) bestätigte am Freitag die Spitzen-Bonitätsnote "AAA" für deutsche Staatsanleihen. Auch bei den anderen großen Rating-Agenturen steht die Bundesrepublik mit einem tadellosen Ruf als Schuldner da. Weltweit schaffen das nur eine Handvoll Länder - in der Euro-Zone noch Luxemburg und Finnland. Deutschland habe in der Krise gezeigt, dass es auch große ökonomische Schocks verkraften könne. Von der großen Koalition erwartet S&P eine Fortsetzung des Stabilitätskurses.
Die Qualitätssiegel der Rating-Agenturen sichern den wenigen "AAA"-Ländern sehr niedrige Zinsen für ihre Anleihen. So werden auf zehnjährige Papiere der Bundesrepublik zurzeit nur 1,8 Prozent fällig. In Frankreich, das die S&P-Spitzenbewertung Ende 2013 verloren hat, sind es dagegen 2,4 Prozent, im krisengeplagten Griechenland sogar 7,8 Prozent. Die USA hatten die Top-Note bei S&P schon 2011 eingebüßt.
Den Ausblick für die deutsche Bonität für die nächsten 24 Monate werteten die S&P-Experten als "stabil". Außerdem wurde in dem Gutachten das Kurzfrist-Rating "A-1+" bestätigt.
EURO-SCHULDENKRISE BLEIBT RISIKO FÜR DEUTSCHLAND
Neben seiner modernen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft habe Deutschland eine Regierung, die gezeigt habe, dass sie eine umsichtige Fiskalpolitik betreibe und Ausgabendisziplin übe. "Die Rückkehr der Sozialdemokraten in die Regierung scheint die mittelfristige Finanzplanung nicht zu gefährden", schrieben die S&P-Experten in ihrer Analyse. Nach dem bisherigen Plan will der Bund ab 2015 erstmals seit 1969 Budget-Überschüsse erzielen. Außerdem soll das Staatsdefizit von derzeit 77 Prozent der Wirtschaftskraft weiter sinken. S&P erwartet, dass es bis 2016 auf 71 Prozent fallen wird. Die Obergrenze in der EU liegt eigentlich bei 60 Prozent.
Die gute Bewertung bedeutet aus Sicht von S&P allerdings nicht, dass Deutschland keine ökonomischen Probleme zu bewältigen hat. So werde der private Konsum trotz der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns nur moderat steigen. Außerdem schwächele die Nachfrage nach deutschen Produkten bei den Handelspartnern, die stärker unter dem Druck litten, ihre Staatshaushalte zu sanieren. Ein Risiko sehen die S&P-Experten auch in den weiter hohen Außenständen deutscher Banken in den Euro-Krisenländern in Höhe von fast 300 Milliarden Dollar. Außerdem stehe der Staat - theoretisch - mit bis zu 235 Milliarden Dollar für die Euro-Rettungsschirme gerade.
Berlin (Reuters) - Deutschlands erstklassige Kreditwürdigkeit an den weltweiten Kapitalmärkten steht trotz Euro-Krise weiter außer Frage.
Standard & Poor's (S&P) bestätigte am Freitag die Spitzen-Bonitätsnote "AAA" für deutsche Staatsanleihen. Auch bei den anderen großen Rating-Agenturen steht die Bundesrepublik mit einem tadellosen Ruf als Schuldner da. Weltweit schaffen das nur eine Handvoll Länder - in der Euro-Zone noch Luxemburg und Finnland. Deutschland habe in der Krise gezeigt, dass es auch große ökonomische Schocks verkraften könne. Von der großen Koalition erwartet S&P eine Fortsetzung des Stabilitätskurses.
Die Qualitätssiegel der Rating-Agenturen sichern den wenigen "AAA"-Ländern sehr niedrige Zinsen für ihre Anleihen. So werden auf zehnjährige Papiere der Bundesrepublik zurzeit nur 1,8 Prozent fällig. In Frankreich, das die S&P-Spitzenbewertung Ende 2013 verloren hat, sind es dagegen 2,4 Prozent, im krisengeplagten Griechenland sogar 7,8 Prozent. Die USA hatten die Top-Note bei S&P schon 2011 eingebüßt.
Den Ausblick für die deutsche Bonität für die nächsten 24 Monate werteten die S&P-Experten als "stabil". Außerdem wurde in dem Gutachten das Kurzfrist-Rating "A-1+" bestätigt.
EURO-SCHULDENKRISE BLEIBT RISIKO FÜR DEUTSCHLAND
Neben seiner modernen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft habe Deutschland eine Regierung, die gezeigt habe, dass sie eine umsichtige Fiskalpolitik betreibe und Ausgabendisziplin übe. "Die Rückkehr der Sozialdemokraten in die Regierung scheint die mittelfristige Finanzplanung nicht zu gefährden", schrieben die S&P-Experten in ihrer Analyse. Nach dem bisherigen Plan will der Bund ab 2015 erstmals seit 1969 Budget-Überschüsse erzielen. Außerdem soll das Staatsdefizit von derzeit 77 Prozent der Wirtschaftskraft weiter sinken. S&P erwartet, dass es bis 2016 auf 71 Prozent fallen wird. Die Obergrenze in der EU liegt eigentlich bei 60 Prozent.
Die gute Bewertung bedeutet aus Sicht von S&P allerdings nicht, dass Deutschland keine ökonomischen Probleme zu bewältigen hat. So werde der private Konsum trotz der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns nur moderat steigen. Außerdem schwächele die Nachfrage nach deutschen Produkten bei den Handelspartnern, die stärker unter dem Druck litten, ihre Staatshaushalte zu sanieren. Ein Risiko sehen die S&P-Experten auch in den weiter hohen Außenständen deutscher Banken in den Euro-Krisenländern in Höhe von fast 300 Milliarden Dollar. Außerdem stehe der Staat - theoretisch - mit bis zu 235 Milliarden Dollar für die Euro-Rettungsschirme gerade.