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GEGEN KRIEG , RASSISMUS , UNTERDRÜCKUNG & AUSBEUTUNG // FÜR FRIEDEN & GERECHTIGKEIT !

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    Beitrag  Admin Mo Jan 13, 2014 5:05 am

    Weiter Streik bei Panrico
    Mit breiter Unterstützung von außen: Arbeiter einer Lebensmittelfabrik in Katalonien kämpfen seit über zwölf Wochen gegen Entlassungen
    Von Wladek Flakin und Peter Robe



    Streiks können dauern. Am 6. Januar 2014 befanden sich die Arbeiter des Lebensmittelherstellers Panrico mit Sitz in Santa Perpetua de la Mogoda bei Barcelona seit 85 Tagen im Ausstand – genauso lange wie einst die Beschäftigten der Heizungsfirma »Roca« zwischen 1976 und 1977. Es ist jetzt der längste Arbeitskampf in Katalonien seit dem Ende der Franco-Diktatur.

    Die Firma ist in Spanien für ihre Donuts und andere Süßwaren bekannt. Im vergangenen Jahr kündigte das Management die Entlassung von 1914 Beschäftigten an. Der verbleibenden Hälfte der fast 4000köpfigen Belegschaft sollte der Lohn drastisch gekürzt werden. Die US-amerikanische Risikokapitalgesellschaft (vulgo: Heuschrecke) Oaktree Capital Management, die vor zwei Jahren Panrico gekauft hatte, wollte mit diesem »Sanierungsplan« die Krise des Unternehmens lösen.

    Bereits im September waren die Löhne nicht ausgezahlt worden, um die Forderungen der Lieferfirmen begleichen zu können. Das Unternehmen sprach von 150000 Euro Verlusten, die diese Kürzungen unabwendbar machen würden – ohne freilich zu erwähnen, daß Führungskräfte bis zu 500000 Euro im Jahr verdienen und die Firma 28 Dienstwagen unterhält.

    Die Kahlschlagpläne forderten den Widerstand der Beschäftigten heraus. Sie verabredeten sich in einer Vollversammlung zum unbefristeten Streik. Nicht zuletzt, weil sie bereits leidvolle Erfahrungen machen mußten. Beim letzten Sanierungsplan vor wenigen Jahren waren die Löhne bereits um ein Drittel gekürzt worden, die Zeit für eine Toilettenpause wurde von 15 auf sechs Minuten reduziert, die Bandgeschwindigkeit erhöht.
    Seit Oktober im Kampf

    Am Morgen des 13. Oktobers begann der Ausstand. Mehr als 200 Arbeiterinnen und Arbeiter stellten sich als Posten vor den Werkstoren auf und versuchten, die wenigen Streikbrecher daran zu hindern, in den Betrieb zu gelangen. Die »Mossos d’Esquadra«, die katalanische Polizei, prügelten ihnen dennoch den Weg frei. Es gab Verletzte. Doch der Kampfwillen vor allem der Frauen, die für den Lebensunterhalt ihrer Familien sorgen müssen, war und ist groß.

    Nachdem in den ersten Tagen Lagerbestände sowie Akten abtransportiert worden waren, blieb der Betrieb still. Gegen die Repression demonstrierten die Beschäftigten und Verbündete vor dem Rathaus. »Nach und nach verlierst du diese Angst«, sagte ein Beteiligter später. »Du merkst, wenn es viele entschlossene Leute gibt, bekommst du vielleicht einen Schlag ab. Aber wenn etwas erreicht wird, lohnt sich dieses Leid.«

    Eine Verhandlungskommission, zusammengesetzt aus den großen Gewerkschaftsdachverbänden UGT und CCOO, unterschrieb Mitte November eine Vereinbarung. Landesweit stimmte sie der Entlassung von 745 Beschäftigten zu, 154 davon aus der Fabrik bei Barcelona. Diese Vereinbarung wurde als Strafe für jene Beschäftigten empfunden, die sich besonders kämpferisch gezeigt haben. Doch diese streikten weiter. Ziel: Keine Entlassungen, keine Lohnkürzungen.

    Die Streikenden aus Santa Perpètua besuchten die Panrico-Fabriken in Saragossa und Madrid, um mit ihren Kollegen zu sprechen und für einen großen Ausstand zu werben. Bei den meisten Produktionsstätten verhinderten die Betriebsräte eine Abstimmung darüber. So kann Streikbruch im großen Stil durchgesetzt werden: Das Unternehmen bringt Waren aus anderen Landesteilen, um den katalanischen Markt zu beliefern. Währenddessen müssen die im Arbeitskampf Stehenden mit den Problemen klarkommen: Sie erhalten kein Streikgeld, brauchen ja aber Geld zum Leben. So klingeln sie bei Nachbarn, besuchen andere Fabriken oder veranstalten große Essen.
    Breite Solidarität

    Am 14. Dezember nahmen 300 Menschen an einer Solidaritätsversammlung im nahegelegenen Sabadell teil. Darunter waren Gewerkschafter aus verschiedenen Betrieben, Aktivisten der Nachbarschaft und Studierende. Auch an der Universität von Barcelona hat sich ein Solidaritätskomitee gebildet, das bei jeder Kundgebung dabei ist. Selbst aus Argentinien kam ein Parlamentsabgeordneter mit einer Spende für die Streikkasse vorbei. So konnten die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht nur Weihnachten, sondern über den Jahreswechsel auch vor den Werkstoren ausharren.

    Frauen von Panrico berichteten, daß sie seit dem 14. oder dem 15. Lebensjahr dort gearbeitet haben. »Wir kennen uns praktisch, seitdem wir Kinder sind«, sagte eine. Sie hätten einige Streiks in der Zeit erlebt, doch »in den letzten zwei Jahren konnten wir diese Wut im Zaun halten«. Erst der erneute »Sanierungsplan« brachte das Faß zum Überlaufen.

    Es ist die breite Unterstützung von außen, die den längsten Streik in der jüngeren Geschichte Kataloniens möglich macht. »Uns wollen sie die Gegenwart klauen«, erklärte Arbeiterin Reme, die seit Jahrzehnten bei Panrico tätig ist, gegenüber Unterstützerinnen von der Universität. »Euch klauen sie die Zukunft. Auch ihr müßt kämpfen.«
    jw

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