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Zitat 2

Mahatma GandhiIch glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.

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    Vertreibung aus Jarmuk

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    Beitrag  Admin Mo Feb 17, 2014 8:03 am

    Vertreibung aus Jarmuk


    Zwei Drittel der 600000 Palästinenser in Syrien auf Hilfe angewiesen
    Von Karin Leukefeld, Damaskus
    Sechs Monate war ich in Jarmuk, sehen Sie, wie dünn ich geworden bin!« Der alte Mann lacht, als er seinen Pullover und zwei Hemden hochzieht und den ausländischen Gästen stolz seinen Bauch präsentiert. 30 Kilo habe er verloren, erzählt er, und der schweizerische Nationalrat Geri Müller nickt dem Mann zu, dessen Verwandtschaft sich um ihn herum versammelt hat. Vor wenigen Tagen erst sei Abu Mohammad aus Jarmuk herausgekommen, erzählt sein Bruder, der sich unter einer Decke wärmt. Abu Mohammad strahlt über das ganze Gesicht, das sich in unzählige Falten legt. 1943 sei er in Palästina geboren, antwortet er auf die Frage des Nationalrats. 1948 mußte er mit den Eltern fliehen und fand Zuflucht in Zelten vor den Toren von Damaskus. Aus den Zelten wurde das Lager Jarmuk, wo er seitdem gelebt habe. Doch nachdem die bewaffneten Gruppen im Dezember 2012 Jarmuk eingenommen hatten, sei es zur Kriegszone geworden. Zehntausende Familien flohen, die Familie des alten Mannes lebt seit mehr als einem Jahr in der provisorischen Unterkunft, die Müller und der schweizerische Unternehmer Bernhard Ruhstaller, der ebenfalls zur Delegation gehört, an diesem Morgen besuchen.

    Die Delegation hielt sich drei Tage auf Einladung des Auswärtigen Ausschusses im syrischen Parlament in Damaskus auf, »um sich selber ein Bild von der Lage zu machen«, wie Nationalrat Müller betont. An diesem Morgen besucht man die Safat-Schule im Damaszener Stadtteil Rukn’Eddin, in der 100 vertriebene Familien leben. »Wir sind Palästinenser und Syrer, die fliehen mußten«, erläutert Maher Khabat, der ebenfalls sein Zuhause in Harasta verloren hat. Khabat führt die Delegation durch die Schule. Pro Familie rechne man etwa mit fünf Personen, erläutert er. Sie lebten in 24 Klassenzimmern auf vier Etagen verteilt. Es gibt eine Küche und einen Versammlungsraum, in dem Computer- und Sprachkurse abgehalten werden. Zwei Bäder mit Duschen und Toiletten wurden ausgebaut, »inzwischen haben wir hier auch warmes Wasser«, sagt er stolz.

    Jeder Klassenraum ist durch Plastikplanen in mehrere Wohneinheiten aufgeteilt, in denen bis zu 20 Personen leben. Zugang zu den einzelnen »Wohnungen« erhält man über schmale Gänge. In der Wohnung von Abu Mohammad sind Bänke an den Wänden aufgestellt, in einer Ecke ist eine provisorische Küche eingerichtet, auf einem Tisch steht ein Fernseher. Bücher stapeln sich in einem Wandschrank, das sei die Schulbibliothek, sagt Maher Khabat, dessen Familie sich des kleinen Schatzes angenommen habe.

    Das Eindringen der bewaffneten Gruppen nach Jarmuk sei menschlich, politisch und wirtschaftlich eine große Katastrophe gewesen, sagt später der palästinensische Botschafter in Syrien, Mahmoud Al-Khaldi, im Gespräch mit Geri Müller. Die Vertreibung aus Jarmuk sei schlimmer als die Katastrophe 1948 gewesen. Jarmuk sei »wie die Hauptstadt der palästinensischen Lager in Syrien, vielleicht sogar der Palästinenserlager in allen arabischen Staaten gewesen«, fährt Al-Khaldi fort. Er habe »große Zweifel« an den Beweggründen der bewaffneten Gruppen Jarmuk und vier andere Lager der Palästinenser in Syrien einzunehmen. »Die Zerstörung der Lager hat auch die palästinensische Gesellschaft zerstört, die seit Generationen die Last der Vertreibung getragen hat«, so Al-Khaldi.

    Der Botschafter bestätigt, daß die Kämpfer der Nusra-Front und anderer Gruppen aus Jarmuk abgezogen seien. Menschen seien evakuiert worden, Lebensmittel wurden für die gebracht, die dort noch ausharrten. Mit den anderen Kampfgruppen wird weiter verhandelt, erst der vollständige Abzug der Kämpfer werde zu einem Rückzug der syrischen Truppen führen, die das Lager umstellt haben. Zwei Drittel der 600000 Palästinenser in Syrien seien auf Hilfe angewiesen, die aber nur unzureichend beim UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) eintreffen würde, so Al-Khaldi.

    Nationalrat Müller zeigte sich erschüttert über die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung Syriens. Anfang 2000 habe die syrische Gesellschaft mit politischen und wirtschaftlichen Reformen Aufschwung und Öffnung erlebt, nun seien die Menschen völlig zurückgeworfen. »Sie erleben doppeltes Leid, denn sie haben nicht nur ihre Arbeit verloren, sie wurden auch vertrieben«, sagte Müller gegenüber jW. Für eine Lösung sei es erforderlich, »direkte Kontakte mit allen Betroffenen« aufzunehmen. Dazu gehörten auch »die syrische Regierung und das Parlament«, mit denen man »vorurteilsfrei« Gespräche führen müsse.
    jw

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