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    Das rote Leuchten

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    Das rote Leuchten Empty Das rote Leuchten

    Beitrag  Admin Mi Feb 05, 2014 2:30 am

    Das rote Leuchten
    Wenn Polizei und Militär nicht mehr zu unterscheiden sind: Das Remake von »Robocop«
    Von Peer Schmitt


    Robocop« war 1987 Paul Verhoevens erster Film in den USA. Der Auftakt zu seiner großartigen amerikanischen Sci-Fi-Trilogie, die dann mit »Total Recall« (1990) und »Starship Troopers« (1997) ihre Fortsetzung fand.

    »Robocop« wurde einer der popkulturell einflußreichsten Filme aus jener Zeit. Irgendwie gelang es Verhoeven, sowohl die Detroit-Techno-Atmosphäre der 1990er zu antizipieren (der industrielle Urbanismus an seinem Endpunkt) als auch das Sci-Fi-Cyborg-Thema auf die Spitze zu treiben.

    Wie schon von »Total Recall« vor zwei Jahren, gibt es nun auch ein Remake von »Robocop«. Sieht man heute den alten Film wieder, fällt einem sein schräger, grotesk sexualisierter Humor noch stärker auf als früher. Mit zeitlichem Abstand sind die satirischen Intentionen noch deutlicher geworden. Dies liegt u.a. daran, daß in »Robocop«, ebenso wie in den beiden anderen Filmen der Trilogie, parodistische Video- und Fernsehbilder sehr dominant sind. Die damals diagnostizierte Verfallsform des Fernsehens ist inzwischen alltägliche Norm geworden.

    Im Kern war »Robocop« allerdings immer noch ein Polizeifilm. Mit allem, was so dazugehört. Prügeleien auf dem Revier, Uniformen, Waffen, Verfolgungsjagden, Schießereien, Geiselnahmen und dem bis heute ungebrochenen großen Thema der Stadt und ihrer Korruption. »Robocop« war, wenn man so will, der endgültige Polizeifilm: Der im Einsatz gestorbene Straßenpolizist wird als Maschine, Programm, Cyborg zur Wiederauferstehung befohlen, allerdings um am Ende – Fehler im Programm, Geist in der Maschine – sentimentalerweise zumindest die formale Markierung seiner menschlichen Identität zurückzugewinnen, seinen bürgerlichen Namen (»Alex Murphy«).

    Das »Robocop«-Remake hat nun mit dem brasilianischen Regisseur José Padilha gewissermaßen ein Polizeifilmexperte gemacht. Padilha wurde bekannt mit »Tropa de Elite« (2007), einem naturalistischen und sehr autoritären Polizeifilm sowie der als ein »postmodernistisches«, multiperspektivisches Wirrwwarr wesentlich ambitionierteren Fortsetzung »Tropa de Elite 2«. Ausgerechnet Padilha interessiert sich aber für das Polizeifilmhafte von »Robocop« wenig bis gar nicht. Genretypisches wie Verfolgungsjagd und Schießerei werden von ihm in einer kurzen Hochgeschwindigkeitssequenz, die sich aus im Grunde rein graphischen Elementen zusammensetzt, aufgelöst. Man sieht nicht viel mehr als das rote Leuchten im Sichtfenster des Robocop/Alex Murphy (Joel Kinnaman) vor schwarzem Hintergrund im Gegenschnitt zu Maschinengewehrfeuer in Großaufnahme direkt in die Kamera.

    Der alte Robocop handelte u.a. von einer Militarisierung (und Privatisierung) der Polizei. Der neue Robocop handelt analog der politischen Entwicklungen der letzten beiden Jahrzehnte von der Ununterscheidbarkeit von Polizei und Militär. Militärische Roboter sind hier nicht mehr wie noch 1987 reine Prototypen, sondern gleich in einer der ersten Sequenzen des Films auf den Straßen von Teheran effektiv im Einsatz, um, so heißt es, »die Menschen zu befrieden«. Das ist längst kein Science-Fiction mehr – im Zeitalter des Drohnenkriegs der USA in Pakistan.

    Nur der Einsatz an der Heimatfront als Streifenpolizei ist hier, seltsamerweise, noch ein ethisches Problem. Analog ist auch das parodierte TV-Bild in Verfallsform nun nicht mehr das einer desolaten Konsumgesellschaft, sondern das offen autoritäre und imperialistische einer »Fox News«-mäßigen Nachrichtensendung mit Samuel L. Jackson als propagandistischem »Anchorman«.

    »Er hat keinen Namen, er hat ein Programm« sagte der Vertreter des Herstellerkonzerns über den alten »Robocop« Über den neuen sagt der Konzernchef (Michael Keaton) zum Wissenschaftler (Gary Oldman): »Wir haben hier einen Roboter, der denkt, er sei Alex Murphy; und das ist, denke ich, legal«. Feuer frei!

    Und systemtheoretisch versierte Kapitalisten, die wissen, daß es nie um ethische, sondern um rechtliche Probleme geht, das sieht man doch gern. Ein durchaus gelungenes Remake, mehr ein Update, genaugenommen.

    »Robocop«, Regie: José Padilha, USA 2014, 118 min, Kinostart: morgen
    jw

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